Mineralerde - das Universalheilmittel aus der Natur

Heute möchte ich dir ein besonderes Naturprodukt vorstellen, welches in keinem Haushalt fehlen sollte - Mineralerde. Wir (meine Familie und ich) nutzen es seit Jahren und haben es zu Hause immer auf Lager. Es ist ein Universalheilmittel mit besonderen Möglichkeiten. Doch was ist dran an diesem feinen Pulver?

Lavaerde, Wascherde, Heilerde, Mineralerde oder auch Tonerde unterscheiden sich vor allem in ihrer Herkunft, Inhaltsstoffen und in ihrer Nutzung. Vielleicht hast du schon mal beobachtet, dass es grüne, weiße, hellbraune, dunkelbraune und sogar rötliche Erden gibt. Diese verschiedenen Farben entstehen durch eine unterschiedliche Konzentration von Magnesium- und Eisenoxiden welche sich im Boden befinden. Alle Tonerden stammen aus Erdschichten, die tief unten liegen (eiszeitlicher Löss) und sind daher reich an vielen verschiedenen und wichtigen Mineralstoffen, wie Eisen, Kupfer, Zink, Magnesium, Selen, Kieselsäure usw. Die häufigsten Mineralerden im Handel stammen aus Frankreich, Sizilien und Marokko.

Heilerde darf sich aufgrund des Arzneimittelgesetzes jedoch nur eine Erde nennen, nämlich jene von der Firma Luvos. Diese wird nach strengen Regeln gereinigt, durch Hitze sterilisiert und ständig kontrolliert. Trotzdem werden alle Mineralerden natürlich und ohne künstliche Herstellung aufbereitet. Seit vielen tausenden von Jahren wird Erde zu heilenden Zwecken verwendet. Berühmte Ärzte wie Hippokrates, Hildegard von Bingen und Paracelsus empfahlen sie. Pfarrer Kneipp nutzte die Wirkung und lobte den Lehm in hohen Tönen. Bis ins 20 Jahrhundert wurde hauptsächlich grüne, braune und rote Erde genutzt. Die Innerliche Anwendung der braunen Heilerde ist im letzten Jahrhundert so richtig in Schwung gekommen. Wenn wir uns auch ins Tierreich begeben, so stellen wir fest, daß z.B. Affen immer wieder etwas Erde zu sich nehmen, vor allem bei Magen-Darmproblemen. Elefanten sind berühmt für ihre kühlenden Schlammbäder, um nur einige Beispiele zu nennen.

Es gibt drei bzw vier wichtige Mineralerden für den Hausgebrauch, welche einen großen Anwendungsbereich abdecken. Das sind grüne Mineralerde, Heilerde von Luvos und Lavaerde, auch Ghassoul genannt. Weiße Mineralerde (Kaolin) kann ebenfalls genutzt werden, allerdings nur äußerlich!!!, zB. für Gesichtsmasken oder als Zahnpastaersatz, ihre Konsistenz ist sehr fein, sie ist vor allem bei empfindlicher Haut angezeigt. Weiße Mineralerde ist zum Beispiel eisenfrei, rote Erde dafür reich an Eisen. Grüne Erde ist sonnengetrocknet, braune Erde gibt es in verschiedenen Feinheitsgraden. Grüne Erde schmeckt eingenommen geschmacksneutraler und ist angenehm zu trinken. Auch Kinder mögen diese gern. Sie verfügt über wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente und dient somit wunderbar als Aufbaukur. Die rote Lavaerde (der Name kommt nicht von Lava) ist Wascherde und hat ihren Namen von lavare-waschen. Eingenommen wird diese aber nicht, sie dient nur der äußerlichen Anwendung. Heilerde hat ein hohes Absorptionsvermögen, das heißt, sie kann eine Vielzahl von Verbindungen wie Gase, Flüssigkeiten oder auch Giftstoffe binden. Wichtig dabei ist, viel zu trinken, am besten reines Wasser.

Wirkung von verschiedenen Mineralerden:

Grüne Mineralerde: Innerlich angewendet dient diese als Aufbaukur für Haut, Haare und Nägel, da sehr reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Weiters hilfreich bei Magen- Darmbeschwerden, Zahnfleischentzündungen, Karies und Parodontose. Zur äußerlichen Pflege als Duschlotionersatz anwendbar, als Gesichts- und Körperpackung, als Zutat in der Badewanne, als Zahnpasta, sowie in besonderen Salben. Mit etwas ätherischem Öl auch als Fußpuder geeignet.

Braune Luvos Heilerde: hilft innerlich bei unangenehmen Magen- und Darmproblemen, wie Blähungen, Sodbrennen, Mundgeruch, Durchfall, Verstopfung und regeneriert unseren Säuren-Basenhaushalt. Außerdem ist es ein genialer Helfer in der Not, z.B. bei Lebensmittelunverträglichkeiten, Übelkeit, Zahnfleischentzündungen, Grippe, Angina, Halsentzündungen usw. Heilerde kann aber noch mehr, sie bindet nicht nur Giftstoffe aus der Nahrung, sondern auch aus Medikamenten, Schwermetalle usw.. Vorsicht ist geboten, wenn eine gleichzeitige Einnahme mit Medikamenten erfolgt, wie z.B. mit Antibiotika, Anti-Baby-Pille oder anderem, da dadurch die Wirkung von diesen Medikamenten herabgesetzt wird. Heilerde dient auch nicht dem Dauergebrauch, sondern sollte nur gezielt eingesetzt werden!

Lavaerde: äußerlich angewendet hilft diese bei unreiner Haut, vor allem Akne und Pickel, Schuppenflechte, aber auch bei fettigen Haaren und zu Ausschläge neigender Haut. Ebenfalls angezeigt bei Sonnenbrand, Durchblutungsstörungen, Insektenstichen, Verstauchungen, Blutergüssen, Sehnenscheidenentzündung, Tennisarm, Brustentzündung, Lymphknotenschwellung, Hautpilzen und überanstrengten Gelenken, Ischias, Sportverletzungen, Bindegewebsschwäche, Ödeme, u.w.m. Auch Tiere wie Hunde, Katzen, Kühe, Pferde usw. können wunderbar mit Lavaerde unterstützt und gepflegt werden.

Klassische Zubereitungen mit Mineralerde:

HEILERDE-GETRÄNK

Morgens, auf nüchternen Magen wird 1TL braune Heilerde oder grüne Mineralerde in einem Glas Wasser aufgelöst und in kleinen Schlucken getrunken. Dasselbe kann abends wiederholt werden, indem man direkt vor dem Schlafengehen nochmals die gleiche Portion langsam trinkt. Vielleicht ist es für den einen oder anderen eigenartig im Geschmack. Mir persönlich, aber auch unseren Kindern schmecken beide gut. Falls du eine Reinigungskur machen möchtest, beginne mit Luvos Heilerde um Giftstoffe zu binden und die Ausscheidung anzuregen und baue anschließend mit grüner Mineralerde wieder auf. Eine Kur sollte nicht länger als 2 Wochen dauern.

REINIGUNGSMASKE

2-3 gehäufte EL grüne Mineralerde mit 1 Tl hochwertigem Öl, z. B. Mandelöl, Jojobaöl oder Sesamöl und etwas Wasser zu einer Paste mischen bis diese cremig in der Konsistenz ist (fange mit wenig Wasser an und rühre so lange bis die Kosistenz erreicht ist). Das Ganze auftragen und trocknen lassen. Untertags mit klarem Wasser entfernen! Abends einfach nur die fest gewordene Erde herabbröckeln und den verbleibenden feinen Staub auf der Haut belassen. Diese Variante tut der Haut besonders gut. Anfangs kann sich die Haut nach dem Abwaschen ein wenig trocken anfühlen, meistens aber erholt sie sich in kurzer Zeit. Mit Öl bleibt dieses Gefühl der Trockenheit aus. Du kannst bei der Anwendung auch beim Wasser variieren, z.B. warmes Wasser bei Verspannungen, kaltes Wasser bei Entzündungen.

Die Paste hilft aber nicht nur bei unreiner, trockener oder empfindlicher Haut, sondern auch bei Neurodermitis, kleinen Wunden, Prellungen, Muskelkater u. a. siehe oben. Wünschst du eine entzündungshemmende, beruhigende, harmonisierende Wirkung, so kann die Paste noch zusätzlich mit ätherischem Öl bereichert werden, z.B. Teebaumöl, Rosenöl, Pfefferminzöl, Thymianöl usw.

HAARWASCHMITTEL

5 El Lavaerde mit Wasser mischen bis eine cremige Konsistenz entsteht, Anstatt Wasser kann auch kalter Kräutertee verwendet werden oder roher Obst- und Gemüsesaft. Dadurch hast du noch eine zusätzliche Pflege in dieser Haarwaschalternative. Lavardecreme nun auf das trockene Haar auftragen, hauptsächlich am Haaransatz, da dieser meist fett ist. Auf den Längen muss keine Lavaerde aufgetragen werden. Anschließend 15 bis 30 min. einwirken lassen und mit warmen Wasser gründlich ausspülen. Du kannst die Haare anschließend mit Essigwasser oder einer natürlichen Haarspülung (dazu in einem späteren Artikel mehr) nochmals spülen. Die Haare wirken nach dem Trocknen fülliger und griffiger. Bei stark strapaziertem Haar, trockener Kopfhaut empfiehlt sich ein Teelöffel Öl. Sollte dein Haar eher fett sein, bleibe beim Klassiker: Lavaerde und Wasser und mische evtl. etwas Orangen- oder Zitronensaft dazu und spüle mit Birkenblättertee oder Schafgarbentee. Es kann sein, dass sich deine Kopfhaut erst an dieses natürliche „Shampoo“ gewöhnen muss, da zuerst „Altlasen“, die auf dem Haar haften oder welche die Kopfhaut gewohnt sind, Schritt für Schritt ausgewascht werden müssen. Kleiner Tip: Beim Haarewaschen, empfiehlt es sich einen Kübel darunter zu stellen, welcher das „Erdewasser“ auffängt, da Erde nun mal gerne den Abfluss verstopft.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit diesem wunderbaren Universalheilmittel, welches ein besonderes Hautgefühl hinterlässt und schon bei manchen kleineren und größeren Beschwerden geholfen hat! Mittlerweile ist Mineralerde eines meiner Lieblingspflegemittel geworden, denn es ist einfach in der Anwendung, natürlich, pflegend, gut für Mensch, Tier, Umwelt und Natur!....und macht einfach glücklich :-)

 

 

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