Rote Be(e)te - die tolle Knolle
Wusstest du, dass Rote Bete (bei uns bekannt als Ro(h)nen) eines der gesündesten Gemüse der Welt sind? Es ist höchste Zeit diese Wunderknolle mal genauer kennenzulernen.
Botanisch gesehen gehört die Rote Bete zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist ein sehr bekanntes Kulturgemüse mit besonderer Form und Farbe. Sie ist mit der Zuckerrübe (deshalb auch ihr leicht süßlicher Geschmack) und mit dem Mangold (siehe ähnliche Blätter) verwandt. Ihr Ursprung ist der Mittelmeerraum. Die heutige intensiv rote Farbe ist ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert.
Die auffällig rote Farbe beruht auf einer hohen Konzentration des Glykosids Betanin - ein Farbstoff aus der Gruppe der Betalaine (deshalb wurde und wird die Pflanze immer wieder gerne zum Färben eingesetzt und ist als Naturfarbstoff E162 auch in einigen Nahrungsmitteln enthalten). Unsere tolle Knolle ist aber vor allem eine „Vitalstoffbombe“. Du wirst gleich verstehen warum? Sie enthält neben ihrem guten Nährwert, einen hohen Gehalt an Vitamin B, Kalium, Eisen und Folsäure. Die Blätter sind zudem reich an Vitamin A,C und K.
Rote Bete kennen wir hauptsächlich in gekochter Form, was als alleinige Verwendung sehr schade ist, denn in roher Form hat diese tolle Knolle viel mehr Kraft und Potenzial den Körper zu unterstützen und mit den oben genannten wichtigen Vitalstoffen zu versorgen. Stelle deshalb Rote-Bete-Saft und einen Großteil der Gerichte mit frischen Rüben her (keine gekauften Säfte oder vorgekochte Rote Rüben - diese sind pasteurisiert und ständigem Lichteinfluss ausgesetzt). Vergiss bei der Zubereitung auch nicht die Blätter, denn diese sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen (siehe unten). Ich persönlich finde, die Blätter sind ein hervorragender, lecker und fein schmeckender „Spinatersatz“.
Bei uns ist Rote Bete ein beliebtes Wintergemüse und bewährt sich in dieser Form schon seit langer Zeit. Die Rüben sind frostfrei gut haltbar und können wunderbar eingelagert werden.
Die Vorzüge unseres Multitalents:
Rote Bete schützt, dank des roten Farbstoffs Betain, Herz- und Blutgefässe und hält diese elastisch. Der Farbstoff Betain gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen bzw, Farbstoffen und stärkt und kräftigt auch Leber und Galle und deren Gänge. Dies wiederum bedeutet, dass die Verdauung reibungslos ablaufen kann und ein gesunder Stoffwechsel unterstützt wird. So kann der Organismus Toxine und Stoffwechselendprodukte problemlos ausscheiden.
Die große Menge an Folsäure ist vor allem für Frauen interessant die eine Schwangerschaft anstreben, da die Bildung von neuen gesunden Zellen gefördert wird. Männern ist eine gesunde Ernährung mit viel Roter-Bete in der Zeit des Kinderwunsches ebenfalls zu empfehlen. Das runde Gemüse kann auch zur Vorbeugung gegen Herzinfarkt und Schlaganfall eingesetzt werden. Und das ist nicht alles: Rote-Bete senkt den Blutdruck, schützt vor Krebs und findet als „Rübentherapie“ immer mehr Einklang in der Tumortherapie. Diese „Rübentherapie“ wirkt sich positiv auf die Darmgesundheit, Blut und Gefäße aus und unterstützt die Erneuerung und Gesunderhaltung der Zellen. Sportler nutzen Rote-Bete als natürliches Dopingmittel, da Rübe und Blätter ein bewährter Kraftspender sind und das Immunsystem aufbauen und stärken.
Möchtest du deinen Körper von Altlasten reinigen? Dann nutze die gesamte Rote-Bete als „Entgiftungskur“ . Vor allem der Frischpflanzensaft stellt sich als wahre Verjüngungskur heraus. Hautprobleme, unreine Haut, Akne, Furunkel und Abszesse können verschwinden. Dank der besonderen Vitalstoff-Zusammensetzung findet ein wahrer Heilungsvorgang im Körper statt. Rote-Bete ist Schönheitspflege von innen und lässt die Haut strahlen!
Anmerkungen: Beim Verzehr von Rote-Bete können sich Urin und Darmausscheidungen kurzzeitig rötlich färben. Dies ist aber völlig harmlos.
Sonstige Verwendung:
Die Blätter „niemals“ wegschmeißen, dafür sind sie zu schade. Diese übertreffen mit ihrem Vitalstoffgehalt sogar die Rübe um ein Vielfaches (7x mehr Calcium, 3x mehr Magnesium, 6x mehr Vitamin-C, 200x mehr Vitamin A und 2000x mehr Vitamin K). Ihr Körper wird es Ihnen danken, wenn die Blätter nicht mehr auf dem Kompost landen, sondern auf Ihrem Teller. Wunderbar schmecken „Grüne Smoothies“ mit Rote-Rüben-Blätter.
Die Volksheilkunde erkannte schon seit langer Zeit die Heilwirkung der Roten Rübe. Deshalb empfahl Hippokrates in Zeiten der Römer, die Rübenblätter als Wundschutz bei schlecht heilenden Wunden aufzulegen. Die Blätter wurden dazu um die betroffenen Stellen gebunden um eine Heilung zu beschleunigen. Der griechische Arzt Dioskurides empfahl eingesäuerte Rote-Bete bei Hautentzündungen und Infektionskrankheiten und Paracelsus nutzte im Mittelalter die Wunderknolle bei Blutkrankheiten und zur Steigerung der Abwehrkräfte. Die traditionelle chinesische Medizin ordnet die Rübe den Organen Milz, Magen, Leber und Gallenblase, sowie Herz und Dünndarm zu.
Rezepte mit Roter-Bete:
Rote-Bete-Saft mit Karotte, Staudensellerie, Apfel und Zitrone
Zutaten: 1 Rote Bete
2 Karotten
1 Stange Sellerie
1 Apfel und 1/4 Zitrone mit Schale
Wasche das Gemüse und entferne gröbere Stellen (Gemüse nicht schälen). Schneide das Gemüse in kleine Stücke und gebe dieses in den Entsafter. Den Saft sofort servieren und langsam trinken und genießen.
Tipp: Für mehr Vitalstoffe und vor allem Chlorophyll gib noch Rote-Bete-Blätter mit in den Entsafter. Ich nehme gerne Rübe und Blätter, da ich dann die Pflanze vollständig habe und das Blattgrün ein wahres Kraftpaket ist.
Rote-Bete-Salat
Zutaten: 2 Rote Bete, 2 Karotten, 1 Apfel, Zitronensaft nach Belieben, 3-4 El Sesam (Alternativ Sonnenblumenkerne oder gehackte Walnüsse), etwas Petersilie, Natursalz, gemahlener Anis, Haselnussöl (Alternativ Mandel- Walnuss oder Sonnenblumenöl)
Wasche das Gemüse und den Apfel und entferne gröbere Stellen bzw. das Kerngehäuse (Gemüse und Obst nicht schälen). Reibevnun Rote-Bete, Karotten und Apfel und vermische den Salat sofort mit dem Zitronensaft. Die Petersilie wird fein gehackt. Den Sesam in einer trockenen Pfanne leicht rösten und grob vermahlen (evtl. durch die Flockenquetsche drehen). Anschließend das Grün und die Sesamflocken zum Salat geben und mit Haselnussöl, Salz und gemahlenem Anis abschmecken.
Tipp: Für den vollen Gehalt an Vitalstoffen Rote-Bete-Salat immer frisch zubereiten. Verwenden Sie voraus keine gekochte Rote Bete als Salat bzw. Rohkost, denn gerade bei gekochten Rüben werden viele Vitalstoffe, vor allem Enzyme zerstört, welche aber so lebenswichtig für unseren Körper, die Verdauung und einem reibungslosen Stoffwechsel sind. Nur so kann eine dauerhafte Gesundheit angestrebt werden. Zudem sind rohe Zubereitungen vor dem „warmen Essen“ viel leichter verdaulich.
Rote-Bete-Risotto
Zutaten:
500g Vollkronreis „Carnaroli“ oder „Langkorn „
Gemüsebrühe, 1 Rote Bete, ½ Zwiebel und eine kleine Knoblauchzehe
ein Zweig Rosmarin, Butter, Olivenöl, Natursalz, Pfeffer, nach Wunsch Parmesan oder Ziegenfrischkäse. Deko: kleiner Rosmarinzweig, Rote-Bete-Blüte (siehe Foto)
Hacke den Rosmarin klein. Erwärme einen Esslöffel Butter und einen Esslöffel Olivenöl und schwitze darin feingehackte Zwiebel, Knoblauch und Rosmarin an. Den Vollkornreis dazugeben und rühren bis dieser glasig ist. Gieße nun etwas von der Gemüsebrühe dazu und rühre immer wieder dabei um. Sobald die Flüssigkeit aufgesaugt ist, wieder Brühe dazugießen, rühren nicht vergessen. Fahre fort, bis der Reis gar, aber noch bissfest ist (bei Vollkornreis ca. 35-40 min einplanen-der Geschmack und der Nährstoffgehalt lohnen sich). In der Zwischenzeit die Rote-Bete waschen, von gröberen Teilen befreien und in kleine Würfel schneiden und die letzten 10 min. zum Risotto geben (somit bleibt die Farbe der Rübe gut erhalten und der Reis färbt sich wunderbar rot, die Rote-Rüben-Würfel sollten auch bissfest bleiben). Sobald der Reis gegart ist, Butter dazugeben, evtl. noch etwas Gemüsebrühe einrühren bis ein cremiges Risotto entsteht. Salzen, pfeffern und sofort servieren. Nach Wunsch mit Parmesan oder sehr lecker auch, mit Ziegenfrischkäse verfeinert.
Tipp: Die Blätter kannst du auch blanchieren, würzen, mit etwas Sahne verfeinern und pürieren und darauf den Risotto servieren.
Ich wünsche einen guten Appetit und genieße dieses stärkende rote Kraftpaket in vollen Zügen!